Donnerstag, 6. November 2014

Shitstorm - Wie gehe ich richtig damit um?

Wer eine Botschaft an die Öffentlichkeit trägt, weiss selten ganz genau, wie diese aufgenommen wird. Ein Unternehmen geht insbesondere dann das Risiko eines Imageschadens ein, wenn politisch heikle Themen kommuniziert werden oder unangenehme Vorwürfe über die eigenen Tätigkeiten in Online-Communites aufkommen. Nicht selten kommt es auch vor, dass eine Kommunikation mit imagesteigerndem Motiv von der Gesellschaft völlig anders als geplant aufgenommen wird und eine negative Wirkung erhält.

Im schlimmsten Fall sieht sich ein Unternehmen einem regelrechten Shitstorm gegenübergestellt.

© Feinheit

Ein Shitstorm, laut Duden ein Sturm der Entrüstung, ist im deutschsprachigen Raum ein Internetphänomen, welches im Zusammenhang mit einer negativen Stimmungsmachung einer Kommune über eine Person oder Organisation steht. Ein Shitstorm zeichnet sich laut dem Medienberater Sascha Lobo besonders dadurch aus, dass die erzeugte Empörungswelle immer mehr vom ursprünglichen Thema abgleitet und zu einer regelrechten Beschimpfung und Herabwürdigung des Shitstorm-Opfers heranwächst (zum Video).

Wie geht man als Unternehmer mit einem Shitstorm um? Nun, für Unternehmer und öffentliche Personen ist es wichtig, die lokale Stimmungslandkarte im Auge zu behalten und nötigenfalls proaktiv zu reagieren. Auch ist es nach Bruno Bucher ratsam, dass ein Unternehmen ein schriftliches Notfallkonzept zum Umgang mit negativer Presse besitzt, das von der Geschäftsleitung getragen wird. So ist die Unternehmung stets in der Lage, im Fall der Fälle ohne Zeitverlust richtig zu reagieren. Abweichungen von diesem Konzept, seien sie auch gut gemeint, können einen ausgebrochenen Shitstorm auf unnötige Art und Weise intensivieren und verlängern.

Die Auswirkungen eines Shitstorms können enorm sein. Im schlimmsten Fall verlieren Unternehmen einen Grossteil ihrer hart erarbeiteten Reputation und folglich Kunden. So entstand beispielsweise in der Folge eines unglücklichen Werbespots des Telekomunternehmens Vodafone in Ägypten die Plattform iHateVodafoneEgypt, welche zum kollektiven Vertragsbruch der Vodafonekunden aufruft.

Aber wie reagiert man korrekt auf einen Shitstorm? Wichtig ist gemäss Bucher in erster Linie ist, nicht zu versuchen, sich zu rechtfertigen oder eine Verteidigungsstellung aufzubauen oder sogar sich als Firma tot zu stellen. Ein Unternehmen sollte vielmehr versuchen, die aufgekommene Kritik ernst zu nehmen und die Botschaft zu platzieren, dass man zwar in der aktuellen Lage nicht ideal gehandelt habe, sonst aber grundsätzlich positive Arbeit leiste.

In einem nächsten Schritt ist es wichtig, den Problemen auf den Grund zu gehen und diese, sobald erkannt, mit den dazu getroffenen Massnahmen zu kommunizieren. Im Idealfall entsteht für eine Unternehmensführung dadurch sogar die Chance, sich im Krisenfall zu profilieren und schliesslich einen positiven Effekt aus dem ganzen Vorgang zu erzielen. In jedem Fall bedeutet ein Shitstorm eine Sensiblisierung einer Unternehmung auf ein spezifisches Thema.

Ein weiterer interessanter Artikel zum Thema finden Sie unter diesem Link! Lesen Sie, wie die NZZ mit einem drohenden Shitstorm umgegangen ist.

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